Die Papierfabrik UPM Nordland in Dörpen im Emsland war Ziel der Berufsschulklasse GTA 2 der BBS Technik Cloppenburg. Neben der Papierherstellung wurde die Papierveredelung innerhalb der Fabrik den Besuchern näher gebracht. Weiterhin wurden Druckverfahren im Papiermuseum, ebenfalls in Dörpen, vorgestellt. Diese Techniken sind Inhalte des Lernfeldes 8 im zweiten Ausbildungsjahr.
Um den theoretischen Unterricht mit der Praxis zu verknüpfen, ist ein derartiger Besuch vor Ort von großer Wichtigkeit.Die Produktion eines Alltagsgegenstandes beeinflusst die Sensibilisierung für dessen Umgang... und nicht nur als Gestalter. Aus nur drei Grundstoffen wie Holz, Kreide und Stärke wird Papier hergestellt. Die Zufuhr von blauer Farbe lässt das bekannte Papierweiß erscheinen.
Auf tonnenschweren oder auch leichteren Rollen landet das Papier in Druckereien oder zu handelsüblichen DIN Formaten zum Drucken, Schreiben, Zeichnen etc. im Einzelhandel. Ein wesentlicher Thema ist jedoch auch, dass die Papierproduktion aufgrund mangelnder Nachfrage zurückgeht. Dies lässt sich mit den elektronischen Medien, die nach wie vor auf dem Vormarsch sind, erklären. Gestärkt durch ein gesponsertes Mittagessen in der Kantine der Fabrik, ging es weiter ins Museum.
Im Papiermuseum stehen historische Hintergründe im Mittelpunkt. Ein Highlight für die Schüler war die eigene Herstellung von Papier aus alten Nachthemden oder Jeanshosen. Hierbei werden die Baumwollfasern zerkleinert und mit 98 % Wasser vermischt. Wenn dann die Fasern aus dem Wasserbehälter (Bütt) gesiebt werden, wird die Masse getrocknet, geglättet und druckfertig aufbereitet. So entsteht das bekannte „Büttenpapier“.
Weiter durften die Schüler im Museum eine Grundlage der Druckverfahren, das Hochdruckverfahren, selbst umsetzten. Unter der Anleitung einer Künstlerin wurde ein Linolschnitt erstellt und anschließend gedruckt.
Nicht zu vergessen sind hier auch die Umweltaspekte, die eine immer größere Rolle in der Gesellschaft spielen, denen auch in diesem Kontext gerade als umweltbewusste Schule einen hohen Stellenwert beigemessen wird. Der enorme Verbrauch an Wasser, Strom und Grundstoffen, lässt Papier in einem neuen Zusammenhang erkennen.
Als größte Papierfabrik Deutschland konnte UPM die Schüler und die begleitenden Lehrpersonen Dietmar Bous und Frank Hanneken sehr beeindrucken. Die kurzweiligen Führungen durch den Betrieb, die unterhaltsame Anleitung sowie der Spaß beim Papierherstellen im Museum sorgten für eine überaus positive Resonanz dieser Betriebsbesichtigung.
Aufgrund des erfolgreichen Tages ist eine langfristige Kooperation zwischen UPM Nordland und der BBS Technik geplant.