Präventionstheater mit Alexej Boris an der BBS Technik klärt auf
In 3 Aufführungen wurde die Problematik „Glückspielsucht“ an den Berufsbildenden Schulen am Lankumer Feldweg theatralisch thematisiert. Zum dritten Mal in Folge konnte Theoriefachkraft Holger Bruns im Rahmen der Präventionsarbeit Schauspieler Alexej Boris von „Boris & Konsorten“ aus Stuttgart gewinnen, um rund 300 Schülerinnen und Schüler für Suchtgefahren dieser Art zu sensibilisieren.
Wann fängt das „Glück“ für den Spieler an? Mit dieser Frage setzt sich der Schauspieler gekonnt interaktiv mit den Zuschauern auseinander. Lichtspiele und gewisse musikalische Untermalungen stimmen den Spieler ein. Dies sind nur einige Aspekte, die die Psyche des Menschen nachhaltig beeinflussen. Partystimmung wird hier inszeniert mit Luftschlangen.
Die Theateraufführung unter dem Titel „Zocker“, in sehr ansprechender Darstellungsart, gilt als Suchtprävention, in der die einzelnen Phasen der Sucht dargestellt werden. Wird ein Spiel gewonnen, so neigen die meisten Spieler dazu, den Gewinn erneut einzusetzen. Meistens folgen dann Verluste, die der „Zocker“ aber schnell wieder einholen will. Dieses gelingt in der Regel eher nicht und der Spieleinsatz wird erhöht, erneut verloren und das Szenario führt somit schließlich relativ schnell in die Sucht. Geldschulden sind dann die Ursache für familiäre, berufliche und gesundheitliche Probleme. Nicht selten führt die Glückspielsucht sogar wegen Auswegslosigkeit zum Suizid, so Melanie Schleusner – Abeltah von der Fachstelle für Suchtprävention in Cloppenburg, die die Veranstaltung durch fachmännische Beratung innerhalb der Nachbesprechung bereicherte.
Spielsucht bleibt oft über Jahre unerkannt, zu sehr ist sie doch schambesetzt. In Suchtberatungsstellen, wie in Cloppenburg, Am Capitol 4 können sich Betroffene professionell helfen lassen. Die Beratung unterliegt der Schweigepflicht und ist zudem kostenlos.
Die Spielbank gewinnt immer, dessen sollte man sich bewusst sein. Der Mensch als Individuum ist im Grunde egal, es geht nicht um seine Belustigung, sondern um „sein“ Geld, so Alexej Boris. Abschließendes Resümee dieser gelungenen Veranstaltung war die Erkenntnis, dass eine vermeintliche Glückssträhne am Anfang oft der Beginn einer leidvollen Pechsträhne sei.