Wir möchten Euch gerne eine Geschichte über einen ehemaligen Schüler der BBS Technik erzählen, der nicht nur zeigt, wie beispielhaft Integration gelingen kann, sondern der auch mit seiner immerzu positiven Einstellung zum Leben einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Wir möchten Euch diese ganz besondere Person gerne vorstellen.
Yusupha Manjang ist als SPRINT Schüler 2017 an die BBS Technik gekommen. Der gebürtige Gambier ist als UMA (unbegleiteter Minderjähriger) nach dem Tod seiner Großmutter 2014 nach Europa geflüchtet. Da seine Mutter ihn mit 7 Jahren verlassen und er seinen Vater nie kennengelernt hat, hat er die schwerwiegende Entscheidung getroffen, sein Heimatland zu verlassen. Insgesamt war er vier Monate unterwegs und hat fünf Länder durchquert. Dabei ist er immer wieder in gefährliche Situationen geraten, bis er schließlich in Italien angekommen ist. Dort hat er drei Jahre gelebt. In dieser Zeit hat er allerdings viel Ablehnung erfahren und hatte weder eine Schul- noch Berufsperspektive. So hat er Italien im Sommer 2017 verlassen und ist nach Deutschland gekommen. Hier hat er, wie bereits in Italien, innerhalb kürzester Zeit die Sprache erlernt. 2020 hat er den Hauptschulabschluss als Jahrgangsbester bei uns an der Schule erworben und macht nun eine Ausbildung als Verkäufer bei Lidl. Was sein erster Eindruck von Deutschland war und wie es ihm bisher in Deutschland ergangen ist, hat er uns in einem kleinen Interview verraten.
Was war dein erster Eindruck von Deutschland?
Yusupha: Mein erster Eindruck von Deutschland war, dass das Land sehr sauber und ordentlich ist.
Wie ist es dir bisher in Deutschland ergangen?
Yusupha: Ich wohne mittlerweile seit drei Jahren hier und es ist viel passiert, sowohl Gutes als auch Schlechtes. Ich habe viele tolle und nette Menschen kennengelernt, die mir ans Herz gewachsen sind und bin wirklich sehr zufrieden mit allem, was ich bisher erreicht habe und auch sehr stolz darauf.
Ist dir aus dem, was bisher passiert ist, eine Situation besonders in Erinnerung geblieben?
Yusupha: Ja, dass mein Asylantrag abgelehnt wurde, hat mich besonders hart getroffen. Umso mehr ist mir in Erinnerung geblieben, wie ihr alles dafür getan habt, dass ich bleiben und für meine Zukunft kämpfen kann. Dafür bin ich sehr dankbar und das werde ich nie im Leben vergessen.
Die Ablehnung war bestimmt sehr schwer, wie hast du es geschafft, dich immer wieder zu motivieren?
Yusupha: Ich bin ein zielstrebiger und ehrgeiziger Mensch. Wenn ich ein Ziel vor Augen habe, möchte ich es auf jeden Fall mit dem bestmöglichen Ergebnis erreichen. So motiviere ich mich immer wieder.
Deine Zielstrebigkeit und deinen Ehrgeiz können wir auf jeden Fall bestätigen. Dadurch bist du vielen in Erinnerung geblieben. Hast du auch ein Lebensmotto, nach dem du handelst?
Yusupha: Ja. Behandle jeden so, wie du selbst behandelt werden möchtest.
Das ist ein schönes Motto. Wir haben noch eine letzte Frage: Wie stellst du dir deine Zukunft vor bzw. was wünscht du dir?
Yusupha: Ich möchte eines Tages unabhängig sein, mit einem anständigen Job. Außerdem träume ich davon, eines Tages in einem Projekt in Afrika die Menschen dort zu unterstützen.
Das ist eine tolle Idee. Dann wünschen wir dir, dass deine Träume und Wünsche in Erfüllung gehen. Alles Gute für deine Zukunft.